Nach ca. 9 Stunden Busfahrt sind wir letztendlich in La Fortuna angekommen. Es war komplett gegensätzlich zu Tortuguero. Hier beherrscht das bunte Treiben die Stadt. Doch irgendwie fühlte ich mich auf an hieb wohl und genoss das rege Leben. Hier kannst Du von unserem Abenteuer in Tortuguero lesen.
La Fortuna eine kleine Stadt am Vulkan Arenal
La Fortuna ist eher touristisch geprägt, das hat sicherlich damit zu tun, dass nicht unweit der Vulkan Arenal liegt. Der Vulkan ist ca. 15 Km entfernt. Von der Stadt aus konnten wir den Vulkan bereits gut sehen und es hat für mich doch etwas Magisches.
Vielleicht hat das auch was mit dem Namen der Stadt zu tun, den Fortuna bedeutet auf Deutsch übersetzt „Glück“. 🍀
La Fortuna besitzt etwa 5000 Einwohner und zieht immer mehr Touristen an sich. Die beste Reisezeit ist von Dezember bis Mai, da es dort weniger Regenfälle gibt, jedoch ist dann auch mit mehr Touristen zu rechnen. Insgesamt haben wir das Wetter hier, eher durchwachsen wahrgenommen. Es gab immer mal einen Regenschauer, der meist aber nur von kurzer Zeit war. Das Klima haben wir als angenehm wahrgenommen, da es eine gute Abwechslung war zu der tropischen Insel Tortuguero.
Wir haben insgesamt 6 Nächte in La Fortuna verbracht und bewusst mehr Nächte gewählt. Denn wir sind Langzeitreisende und da gibts es für uns Tage, an denen wir an unserem Blog arbeiten, Journals schreiben, Stefan Bilder bearbeitet oder wir auch einfach mal nichts tun. Dabei entstehen oft die tollsten und tiefsten Gespräche untereinander, was wir gerade als Paar sehr genießen.
Du solltest auf jeden Fall 3 Tage einplanen, den La Fortuna hat viel zu bieten. Anfangs waren wir ziemlich irritiert, den wir hörten, dass wir in La Fortuna keine Unternehmung machen können ohne eine geführte Tour, die teilweise kostspielig sind und somit ordentlich ins Geld gehen können. Ich habe viel im Internet recherchiert und wir haben uns schließlich gegen Touren entschieden. Das hat 2 Gründe:
- Wir möchten die Dinge in unserem eigenen Tempo erleben, gerade wenn es ums wandern geht. Stefan bleibt oft stehen, mach Fotos und das kann dann auch mal länger dauern 😃
- Die Touren waren uns persönlich einfach zu teuer, wenn wir eine Tour buchen, dann muss und diese Tour einen mehr wert bieten, denn wir ohne Guide nicht hätten.
Wir haben uns 2 bis 3 Unternehmungen in La Fortuna herausgesucht, denn uns war klar, alles können wir nicht erleben. Ich wollte unbedingt zum Rio Celeste und Stefan gerne zum Vulkan Arenal, somit standen unsere 2 Unternehmungen bzw. Touren fest.
Natürlich kannst du in La Fortuna noch weit mehr erleben. Aktivitäten wie der La Fortuna Wasserfall, Zypline Tour, Ausflug zur Hängebrücke und noch weit mehr.
Ich nehme dich mit auf unseren Erlebnissen in La Fortuna und gebe dir einen kleinen Einblick.
Vulkan Arenal auf eigene Faust
Der Arenal Vulkan war noch vor wenigen Jahren einer der aktivsten Vulkane der Erde und misst eine Höhe von 1633 Meter.
Der Nationalpark ist täglich von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.
Stefan wollte gerne in den Nationalpark des Vulkan Arenal. Leider fährt zu dem Vulkan kein Bus, da wir aber ohne Auto unterwegs waren, sind wir mithilfe eines Ubers zum Vulkan gefahren. Das Uber hat uns knapp 20 Euro für die Hin – und Rückfahrt gekostet. In Costa Rica musst du bei vielen Unternehmungen Eintritt zahlen, so war es auch hier. Am Nationalpark angekommen, zahlten wir knapp 30 Euro Eintritt. Dies fanden wir persönlich schon ziemlich teuer. Im Nationalpark stehen dir mehrere Wanderwege zu Verfügung und einen Aussichtspunkt, um den Vulkan zu sehen. Sie haben eine Länge von 2 bis 3 Km und sind untereinander kombinierbar. Wir sind insgesamt 8,5 KM gewandert und verbrachten knappe 3 Stunden im Nationalpark.
Du wanderst auf schmalen Pfaden unterhalb des Vulkans umgeben von der Natur. Wenn du Glück hast und gute Augen hast, dann kannst du auch das ein oder andere Tier sehen. Wir hatten nicht ganz so viel Glück, konnten aber 2 Hokkohühner über den Weg laufen sehen. Die Stimmung war toll und die Rundwege naturbelassen. Wir lauschten den Geräuschen des Dschungels und genossen, die vermeintliche Stille. Der Nationalpark war nicht überfüllt und wir waren größtenteils alleine. Ebenfalls konnten wir einen 30 Meter hohen Baum betrachten, der über 400 Jahre alt ist.
Denn den Vulkan komplett zu sehen, ohne dass die Spitze in Wolken verschwindet ist eine kleine Kunst. Wir hatten tatsächlich Glück und konnten den Vulkan für knappe 2 Minuten in volle Pracht sehen, bevor die Spitze wieder unter den Wolken verschwand. Das war für uns ein magischer Moment. Die einheimischen erzählten uns, dass der Vulkan oft von Wolken umgeben ist und er sich eben wenn nur für ein paar Minuten zeigt. Was hatten wir für ein Glück 🙂
Fazit Vulkan Arenal
Die Wanderung war wunderschön, jedoch konnten wir nicht ganz wie erhofft so viel vom Vulkan sehen. Im Nachhinein war es eine Wanderung durch den Dschungel. Ich denke, den Vulkan kannst du auch von der Stadt aus gut erkennen.
Das soll dich natürlich nicht vom Besuch abhalten, aber für uns hat das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ganz so gestimmt.
Beachtet bitte, dass du immer Mückenschutz verwendet und ggf. lange Kleidung trägst, denn es gibt dort ziemlich viele Mücken oder auch Pflanzen an denen du dich verletzen könntest. Sei stets achtsam 🙂
Das Highlight – Rio Celeste im Nationalpark Tenorio
Rio Celeste bedeutet übersetzt auf Deutsch „Himmlischer Fluss“. Davon konnten wir uns selbst überzeugen.
Seine Farbe erhält der Rio Celeste durch eine chemische Reaktion. Sie entsteht durch eine Vermischung von Mineralien aus dem Vulkan Tenorio, wenn die beiden Flüsse Quebrada Agria und der Rio Buna Vista aufeinandertreffen.
Ich hatte mir schon vor der Reise viele Bilder vom Rio Celeste angesehen und wusste, da muss ich hin. Am Donnerstag war es so weit, wir fuhren zum Rio Celeste. Um 6.00 Uhr wachten wir auf und es regnete. Wir hatten gehört, dass sich das Wasser bei Regen auch braun färben kann und so hofften wir, dass dies nicht der Fall ist. Darauf solltest du also bei deinem Besuch achten.
Anreise zum Rio Celeste und wie wir hinkamen – ohne Auto und Guide!
Wir waren gegen 8.00 Uhr verabredet mir Livia, die wir bereits in Tortuguero kennenlernen durften. Sie reist für 4 Monate alleine, was ich als Frau persönlich ziemlich mutig finde. Wir beschlossen uns gemeinsam ein Uber zu nehmen um so keine Tour buchen zu müssen und den Nationalpark auf eigene Faust erkunden können.
Das Uber kostet uns beide zusammen 51 Euro. Der Uber Fahrer machten uns einen Fixpreis und wartet direkt am Nationalpark auf uns. Wir vermuten, dass die Uber Fahrer untereinander kommunizieren, den unser Fahrer war während der Fahrt ziemlich oft am Handy und wir konnten sehen, dass die Fahrer untereinander eine Gruppe teilen. Unser Uber Fahrer wollte erst 120 Dollar, aber da wir hörten, dass viele für 100 Dollar fuhren, so konnten wir ebenfalls diesen Preis aushandeln.
100 Dollar sind knapp 88 Euro, wir waren insgesamt zu dritt und somit war der Preis völlig in Ordnung und erschwinglich, den du musst bedenken, eine Fahrt von La Fortuna zum Rio Celeste dauert 1,5 Stunden.
Mein Tipp für dich, wenn du günstig hinkommen möchtest, suche dir Leute, die dasselbe Ziel haben und bilde eine Fahrgemeinschaft. Win Win für alle, die keine Tour aus welchen Gründen auch immer machen möchten.
Natürlich möchte ich auch hier nicht von einer Tour abraten, die können bestimmt schön sein und für den ein oder anderen von Vorteil sein, z. B. für Alleinreisende. Es stellt nur eine Möglichkeit für dich dar.
Im Nationalpark Tenorio, wo der Rio Celeste zu sehen ist.
Als wir ankamen, freute ich mich ziemlich. Am Eingang wurde unsere Taschen kontrolliert, denn es ist verboten, Plastik in jeglicher Form mit in den Park zu nehmen. (Verpackungen, Trinkflaschen etc). Also tat ich meinen Proviant zu dem Fahrer ins Auto, der sich schließlich ein Plätzchen zu verweilen gesucht hat. Im Park sahen wir dann aber viele Leute mit Plastikflaschen und Verpackungen, also anscheinend wird es nicht so streng genommen!
Der Eintritt kostete uns ca. 22 Euro, was wir als völlig gerechtfertigt ansahen!
Am Eingang gingen wir auf einen kleinen gepflasterten Weg Richtung Wasserfall, der dann zu einem naturbelassenen Pfad wurde. Umgeben von Pflanzen, Tieren und Bäumen jeglicher Art. Was für eine wundervolle Natur, dachten wir, was für ein wundervolles Fleckchen Erde. Ich war völlig begeistert und hatte eine tiefe Dankbarkeit in mir an diesen Ort sein zu dürfen.
Das erste Highlight der Wasserfall. Wooooow, was für Farben, in dem Moment wie ich, das hier schreibe, bekomme ich Gänsehaut. Dieses türkisblaue Wasser und der 30 Meter hohe Wasserfall, das war definitiv einer meiner Highlights und mit Worten und Bildern kaum zu beschreiben. Wir kamen die Treppen, die zu dem Wasserfall führten hinunter und waren überwältigt.
Dann führte uns der Weg weiter und irgendwann liefen wir entlang des Flusses. Wir kamen an den „borbollones“ den sprudelnden Gewässern vorbei. Dort roch es auch deutlich nach Schwefel. Wir sahen den türkisen Fluss und folgten dem Pfad. Es ging hoch und runter und einige Treppenstufen gab es auch zu bewältigen. Wir liefen über eine kleine Brücke weiter und der Weg zog uns in den Bann.
Letztendlich kamen wir an dem Ort an, wo der Fluss seine Farbe annimmt, wo der Weg endete und du wieder denselben Weg zurück gehst. Faszinierend zu sehen, wie sich die Mineralien ablagern und der Fluss die blaue Farbe annimmt.
Fazit Rio Celeste
Das hat sich definitiv gelohnt. Der Eintritt ist völlig gerechtfertigt und ich halte es für gut, dass solch ein Ort geschützt wird!
Für uns auf jeden Fall ein Must to Do, wenn Ihr hier auf Costa Rica seid. Wir waren verzaubert von der Natur und der Stimmung des Ortes. Für uns war es ein Highlight, das wir nicht so schnell vergessen werden.
El Salto Rop Swing
Wenn du auf Google Maps schaust oder auf Maps.me, dann findest du die Unternehmung El Salto Rop Swing. Ich bin darüber gestoßen als ich mir auf der Karte die Gegend anschaute und die Bilder waren vielversprechend. Es handelt sich dabei um eine Badestelle am Fluss. Eine der wenigen Unternehmungen hier, die kein Geld gekostet hat und dabei gerade mal 800 Meter von unserer Unterkunft entfernt ist.
Die Stelle befindet sich unterhalb einer Brücke und das absolute Highlight, ist wohl das kleine unscheinbare Seil an dem du wie Tarzan in das Wasser springen kannst. Wir haben dort einen mega entspannten Nachmittag verbracht und genossen die Stimmung dort.
Hot Springs
Etwas außerhalb von La Fortuna findest du mehrere Hot Springs. Die meisten davon sind kostenpflichtig. Es gibt aber auch eine Stelle, wo du nichts zahlen musst. Wir waren dort selbst nicht gewesen, haben aber gehört, dass es dort wunderschön sein soll. Gerade wenn du mit einem Auto unterwegs bist, ist es ein „Katzensprung“. Es befinden sich auch viele Lodgen, in denen du übernachten kannst. Für uns als Backpacker ohne Auto aber etwas ungünstig. Alternativ kannst du dir wieder ein Uber nehmen oder leihst die vielleicht ein Fahrrad aus?!
Unterkunft
Falls Du wissen möchtest, in welcher Unterkunft wir waren. Findest Du diese bei Airbnb, es war eine der Unterkünfte, die wir besonders gemocht haben. Der Außenbereich lädt zum Verweilen und Entspannen ein und der Besitzer ist immer hilfsbereit und freundlich.
Ich hoffe Dir hat mein Artikel gefallen. Ich freue mich über jeden Kommentar.
Von Costa Rica aus wünsche ich Dir nur das Beste!
Bis bald Eure Julia