Der Grenzübergang von Sixaola (Costa Rica) nach Panama
Nach 3 ereignisreichen Wochen in Costa Rica, beschlossen wir früher als geplant, nach Panama zu gehen. Das besondere hier ran, wir können die Grenze zu Panama ganz einfach zu Fuß überqueren. Ich finde das ziemlich spannend und freute mich auf diese neue Erfahrung. Ich persönlich empfand es, als besonders eine Grenze außerhalb der EU per Fuß zu überqueren. Falls ihr etwas über unsere Abenteuer in Costa Rica lesen möchtet, dann schaut gerne in den Reiseberichten über Costa Rica rein.
Wir beschlossen, den Grenzübergang von Sixaola zu nehmen. Es stehen insgesamt drei Grenzübergänge zu Verfügung. Der Grenzübergang Paso Canoas an der Westküste von Costa Rica, der Grenzübergang Rio Sereno und eben der an der Karibikküste in Sixaola.
Die Wahl fiel schnell auf den Grenzübergang in Sixaola, so ist der unter Reisenden wohl der meist genutzt, über die anderen 2 konnte ich wenig herausfinden. In Gesprächen mit anderen Reisenden wurde dieser Grenzübergang auch oft favorisiert. So beschlossen wir, den langen Weg von der Pazifikküste über San José nach Puerto Viejo de Talamanca (Achtung, in Costa Rica gibt es zwei „Puerto Viejo“) auf uns zu nehmen.
Bevor wir über die Grenze nach Panama gingen, verbrachten wir hier noch 3 wunderschöne Tage und Puerto Viejo de Talamanca hat uns von dem ersten Moment an richtig gut gefallen. Ihr könnt gerne in unserem Reisebericht darüber mehr lesen.
Mit dem Bus von Puerto Viejo de Talmanca nach Sixaola
Mit dem Bus ging es an einem sonnigen Morgen von Puerto Viejo nach Sixaola. Sixaola ist mit dem Auto etwa 40 Km entfernt und du fährst ca. eine Dreiviertelstunde. Wir standen also am Morgen dort und warteten auf den Bus und hier wurde mir wieder einmal mehr oder weniger bewusst, dass ich lernen muss Geduldiger zu werden. Da es ein Ticketschalter gab, stellten wir uns an um das Busticket zu besorgen. Oft oder überwiegend wird das Busticket direkt beim Busfahrer gekauft. Ich hatte vorher grob im Internet recherchiert, wann ein Bus fährt, das hätte ich mir aber auch sparen können. Ein wirkliches System habe ich nämlich nicht entdecken können.
Okay, also noch mal zurück. Wir standen am Ticketschalter und die Schlange war auch nicht allzu groß. Doch kurz vorher, ging der Ticketverkäufer heraus, ging zu einem Bus und zack da war er erst mal bestimmt 20 Minuten verschwunden. Wir wissen nicht, was genau seine Aufgabe war, aber er schien die Fahrscheine zu kontrollieren. Er kontrollierte den Bus, wo die Leute einstiegen, die doch kurz vorher bei ihm ein Ticket gekauft haben 😜.
Ich wurde, etwas nervös, den das schien eigentlich der Bus zu sein, den wir nehmen wollten. Nach einer gefühlten Ewigkeit erhielten wir dann endlich unser Ticket. Das spannende, der Bus fuhr direkt in 5 Minuten. Dieser stand natürlich wieder auf keinen Plan drauf, aber wir freuten uns, dass wir nicht länger in der Wärme warten mussten.
Etwa 10 Minuten später ging es dann endlich los und wir fuhren Richtung Sixaola. Der Busfahrer schien keinen guten Tag zu haben. Er saß im Bus, unser Gepäck luden wir selbst ein und er parkte so nah am Busch, dass wir fasst darin landeten. Okay, davon ließen wir uns nicht beirren.
Die Fahrt ging rasant rum, nach 40 Minuten stiegen wir an einer kleinen unscheinbaren Straße aus. Ich kann euch sagen, der Busfahrer hatte vielleicht ein Tempo, mir wurde bei der Busfahrt wirklich ein wenig schlecht.
Wir merkten schnell, dass wir nicht die einzigen deutschen sind. Wir lernten eine Familie aus der Schweiz kennen, die selbst mit ihren Kindern für ein halbes Jahr reist. Das inspirierte mich sehr, den, mit Kindern, ist solch eine Reise eine ganz andere Herausforderungen und ich bewunderte den Mut der Familie. Die Kinder, Ben und Lou wirkten offen, fröhlich und ausgelassen, das war für mich eine ganz tolle Begegnung, die mir doch lange in Erinnerung bleibt.
Zu Fuß über die Grenze von Costa Rica nach Panama
Die Ausreisegebühr
Wir gingen also in Richtung Brücke, wurden aber schnell darauf hingewiesen, dass wir vorher eine Ausreisegebühr in Höhe von 9 Dollar pro Person zahlen müssen. Die Ausreisegebühr bezahlten wir in einem Gemischtwarenladen direkt an der Brücke gelegen. Sie verlangte unsere Pässe, was wir vorher bereits gelesen haben, dass dies normal sei. Nach knapp 5 Minuten erhielten wir diese wieder zurück und zahlten die Ausreisegebühr.
Der Ausreisestempel
Nachdem wir diese gezahlt hatten, ging es also zu Fuß weiter. Wir liefen über die Brücke, die relativ neu gebaut ist, in Richtung Panama. Am Anfang der Brücke erhielten wir unser Ausreisestempel.
Wir laufen nach Panama über die Brücke, unter uns der Rio Sixaola
Es trennte uns also nur der Fluss von Panama. Ich muss euch sagen, die Natur und der Fluss allein, das war einfach wunderschön. In diesem Moment wirkte das für mich alles etwas surreal.
Angekommen auf der Panamaischen Seite, wurden wir super freundlich von den Grenzbeamten begrüßt. Uns wurde der Weg Richtung Immigration gezeigt und wir wurden gerade zu überrannt, mit den Möglichkeiten an den Weitertransporten. Keiner von den Beamten wollte das Gepäck sehen oder etwas von uns sehen. Wir haben aber auch gehört, dass Stichproben artig kontrolliert wird, das kann unter anderem dauern. Wir hatten an diesen Tag das Glück einfach durchgehen zu können.
Immigration in Panama, wir erhalten unseren Einreisestempel
An der Immigration hatten wir Glück den außer der Schweizer Familie, wollte zu dieser Zeit keiner einreisen. Wir zeigten unseren Reisepass und erhielten unseren Einreisestempel. Wir wurden gefragt, was wir beruflich machen, wie lange wir ungefähr bleiben wollen und natürlich mussten wir unseren Impfausweis vorzeigen.
Unserer Vermutung, weshalb so wenig los war an der Grenze war, dass genau an diesen Tag zur Einreise 3 Impfungen vorgewiesen werden mussten, um von der Testpflicht befreit zu sein. Im Nachhinein hörten wir, dass ein Tag vorher, die Grenze voll war und der Grenzübergang Stunden dauerte. Für uns dauerte der Grenzübergang vielleicht eine halbe Stunde, das war super cool.
Die Weiterreise nach Bocas del Toro
Für uns ging es, wie wahrscheinlich für die meisten weiter nach Bocas del Toro. Eigentlich wollte ich, dass wir den Bus nehmen. Doch hier wurde uns natürlich der Transport schöngeredet, der nur 3 Dollar teurer sein und wesentlich schneller und einfacher sei. Im Nachhinein hätten wir die Busvariante gewählt, den dieser kostet rund 3 Dollar pro Person anstelle von 10 Dollar. In Almirante angekommen ging es dann mit dem Boot weiter und wir verbrachten ein paar tolle Tage auf den Inseln von Bocas.
Meine unvergessliche Begegnung, die positive Seite an dem Shuttle
Ich versuche für mich das positive herauszunehmen und freute mich im Bus unheimlich über die liebe Gesellschaft von der kleinen Lou, die gerade einmal 7 Jahre alt war. Sie saß im Bus nach Almirante neben mir. Sie erzählte mir über ihre Reise, über ihre Familie und Freunde, die zu Hause sind und fragte mich ganz ungezwungen über mein Leben aus. Ich genoss die Fahrt so sehr und schätze es, dass ausgerechnet heute mir die kleine Lou begegnete. Zu Hause hatte mein Patenkind Yannik Geburtstag und das war der erste Geburtstag, an dem ich nicht bei ihm war, das stimmte mich etwas traurig. Für mich war es wieder ein Zeichen, dass es genauso richtig war und die kleine Lou mir ein paar tolle ungezwungene Stunden geschenkt hat. Was für ein Zufall und ich muss euch sagen, ich denke heute noch oft an den Moment. Solche Momente schätze ich am Reisen und doch sind es nur kleine zufällige Begegnungen, die eine ganzen Tag oder gar Wochen beeinflussen und bereichern. Danke kleine Lou.
„Keine Begegnung ist zufällig, sie hat immer ein Ziel“
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Ich sende viele Grüße aus Panama 💛