Julia
15. Februar 2022

Bocas del Toro – die wohl coolsten Inselgruppen Panamas

weltbewegend bocas del toro 08

Bocas del Toro Panama

Die Bocas del Toro Inselgruppen liegen an der Grenze zu Costa Rica, deshalb planten wir die Inselgruppen, als unseren ersten Stopp in Panama zu besuchen.

Welche der Bocas Inseln wir besuchen wollten, entschieden wir spontan.  Wichtig war uns, die Zeit zu nutzen, um an unserem Blog weiterzuarbeiten und uns Zeit zu geben, all das erlebte aus Costa Rica zu verarbeiten und in Ruhe in Panama anzukommen.

Die Provinz von Bocas del Toro liegt im Nordwesten Panama. Neben dem Festland gehören sechs größere und zahlreiche kleinere Inseln zu dem Gebiet.

Unser Weg zu der Insel San Cristóbal und ein Detail, was wir übersahen

Nachdem wir über die Grenze von Costa Rica nach Panama gegangen waren, war unser nächstes Ziel die Insel Isla de San Cristóbal. Mit dem Shuttle fuhren wir nach Almirante, um von dort aus auf die Insel zu kommen. Zuerst nahmen wir das Boot auf die Hauptinsel Isla Colón.

Auf der Insel findest du alles, was du benötigst. Es gibt dort mehrere Einkaufsmöglichkeiten, die dich mit dem nötigsten an Lebensmitteln versorgt, sowie kleine Cafés und Bars, eine Apotheke und sogar ein Krankenhaus. Kleiner Spoiler, das Krankenhaus haben wir auch noch benötigt. 🙈

Die Bootsüberfahrt von Almirante nach Isla Colón (wird aber von allen dort „Bocas“ gerufen) zur Hauptinsel kostet euch 6 Dollar pro Person. Die Bootsfahrt eröffnete uns, was wir alles entdecken können. Wir waren wirklich bereits jetzt schon beeindruckt. Kristallklares Wasser, die Farben, die das Wasser widerspiegelt, umgeben von den kleinen Inseln. Es sah aus wie gemalt, scheinbar nicht echt, doch das war es.

Verrückt, Wahnsinn, wir sind wirklich gerade hier in diesem Paradies. Niemals zuvor hätte ich das zu träumen gewagt, an so einem schönen Ort sein zu dürfen.

Unser Plan war es, dass wir uns auf Bocas mit Lebensmittel eindecken, da es auf San Cristobal keinen Supermarkt oder sonstige Möglichkeiten zum Einkaufen gab. Dort gab es keine Küche, also deckten wir uns mit Haferflocken, Avocado, Mango, Tomaten und Brot ein, eben alles, was man so benötigt. Wobei ich hier wieder sagen muss, Brot kann ich es nicht nennen, es ist ein großer Unterschied zu dem Brot, was wir aus Deutschland kennen. Mit all den Sachen im Gepäck galt es nur „nur“ noch auf San Cristobal kommen, wo wir uns das Hotel El Candestino gebucht hatten. Inzwischen waren wir wirklich etwas müde geworden und die drückenden Wärme sorgte dafür, dass wir einfach nur noch ankommen wollten. Wir hatten wenig getrunken, da auf den Busfahrten wenig oder keine Toiletten zu Verfügung stehen. An dem Tag war es einfach so unfassbar warm, die Backpacks wurden durch den Einkauf schwerer, sodass wir uns schnell weiter machen wollten.

Ich hatte vorher mit dem Betreiber des Hotels Kontakt gehabt, da ich zuvor gelesen habe, dass die Insel abgeschiedener ist und wir somit etwas schwerer dorthin kommen würden. Er bot mir an uns abzuholen von der Hauptinsel, ich lehnte dies jedoch ab, da ich nicht wusste, wann wir genau ankommen werden. Er versicherte mir, dass es Taxiboote zu Insel gibt. Wir suchten uns also ein Taxiboot, als wir den Namen der Insel sagten, schaute uns die Leute irritiert an und mussten selbst auf der Karte nachschauen, wo sich das Hostel befindet. Spätestens jetzt merkten wir, okay, das ist keine sehr erschlossene besuchte Insel. Die Taxibootfahrer kommunizierten untereinander, schließlich sagten diese uns, dass uns eine Fahrt dorthin 50 Dollar kosten sollte, da kein anderer auf die Insel wollte und diese weiter weg ist. Ich dachte im ersten Moment, es sollte 15 Dollar kosten, doch es sollten wirklich 50 sein. Da war er hin, mein gedachter Hostel Schnapper….🧐

Wir waren beide genervt, konnten uns diesen Preis nicht vorstellen und lehnten erst mal ab. Wir suchten uns ein Plätzchen, um zu sehen, wie es weitergeht. Dann fiel uns ein den Hotelbesitzer zu kontaktieren, vielleicht kann er uns doch abholen?

Okay, dann kam das nächste Problem. Wir hatten noch keine SIM für Panama, somit kein WLAN. Während ich auf unserer Backpacks aufpasste, kümmerte sich Stefan um die SIM. Das dauerte wieder etwas länger, den auch eine einfache SIM-Karte zu aktivieren, ist nicht ganz einfach, da ich nur ein paar Brocken Spanisch spreche und noch am Lernen bin. Schließlich erreichten wir Sebastian, den Hostelbesitzer. Wir erzählten ihm von der Taxifahrt und dass wir uns diesen Preis nicht vorstellen können (hätte man das vorher nicht mitteilen können, ist eine Frage, die wir uns gestellt haben?). Sebastian erzählte uns, dass dies ein viel zu hoher Preis sei, 30 bis 40 Dollar wären gerechtfertigt. Er konnte uns selbst nicht abholen und die Kontakte, die er uns zuschickte zum Rüberfahren, meldeten sich nicht zurück. Es ist Hauptsaison, ziemlich viel los und somit werden hier die eigenen Preise gemacht.

Wir mussten also das teure Taxiboot nehmen, den kein anderer machte uns einen besseren Preis. Wir haben an verschiedenen Stellen nachgefragt, versuchten zu handeln, mit unserem Wissen, was die Fahrt eigentlich kostet, aber alles half nichts und so mussten wir die einzige Option nehmen. Ihr könnt euch vorstellen, dass unsere Stimmung am Boden war. Ich habe mich gefreut, dass ich ein schönes Hostel wirklich zu einem angemessenen Preis bekomme, dass der Hinweg uns mehr als eine Nacht dort kostete, war ziemlich nervig und passte uns nicht. Schließlich hatten wir in der vergangenen Zeit, auch nicht immer die schönsten Unterkünfte, da Costa Rica etwas teurer war und durch die Hochsaison vieles ausgebucht war.

Situation annehmen und das beste draus machen

Als wir endlich nach einer gefühlten Ewigkeit im Boot saßen, schaute Stefan und ich uns an und sagten uns, dass es jetzt eben so ist, wir die Situation nicht ändern können. Wir lernen daraus, uns besser im Vorfeld zu informieren, doch jetzt genießen wir verdammt noch mal die Bootsfahrt. Ein. Traum, wieder dieses Kristallklare, Türkise Wasser, wir konnten zeitweise bis auf den Grund schauen. Die kleinen Inseln, die überall im Meer verteilt waren und die Bootsfahrt. Zugeben, wir wurden ordentlich durchgerüttelt. Es war ziemlich hoher Wellengang und der Bootsfahrer nahm ordentlich Tempo auf. Doch der Anblick, schenkte mir Kraft, ließ eine innere Gelassenheit zu.

„Ein Misserfolg ist lediglich die Möglichkeit, schlauer von Neuem zu beginnen.“ – Henry Ford

Isla San Cristóbal

Begrüßt wurden wir von 4 großen schwarzen Hunde, die alle freudig auf uns zugerannt kamen. Das Hotel lag auf einem Steg und wirkte entschleunigend auf uns. Unser Zimmer, hatte eine kleine Terrasse mit Hängematte, das Zimmer gefiel uns sehr und wir genossen die schöne Atmosphäre, nachdem wir in Costa Rica oft wenig für unser Geld bekamen und die Unterkünfte teilweise wirklich nicht schön eingerichtet waren.

Für uns war es das erste Mal, dass wir uns bewusst auf eine kleine Insel einbuchten. In unseren Haupturlauben nahmen wir uns nie die Zeit dafür, da wir immer viel in kurzer Zeit erleben wollten und die Zeit im Urlaub maximal mit Erlebnissen füllen wollten.

Uns erwarteten 3 erholsame Tage, die wir mit Lesen, Schnorcheln, Stand-up Padling, Fotografieren (Stefan) und tollen Erlebnissen und Gesprächen verbrachten. Das Hotel war klein und wir haben uns ab dem ersten Moment wohlgefühlt.

Sebastian stellte uns kostenlos Schnorchelausrüstung und ein Stand-up Padl zur Verfügung. Mit dem Stand-up Padl waren wir jeden Tag draußen und genossen darauf die wunderschönen Sonnenuntergänge.

 

Morgens auf dem Segelboot

Nachdem wir gefrühstückt hatten, gingen wir wieder auf das beliebte Stand-up-Paddle. Am Wasser lagen mehrere Segelboote, die Stefan schon immer zuvor betrachtet und bewundert hatte. Eine Frau, im Nachhinein wissen wir, dass sie Ann heißt und aus Schottland kommt, putze ihr Boot. Es entstand ein Gespräch und schließlich landeten wir auf dem Segelboot. Tranken zusammen Bier (ich erwähne, es war morgens) und unterhielten uns sehr lange. Nach 3 Bier und ca. 2 Stunden und einer Bootsbesichtigung verließen wir das Boot, waren reicher an tollen Gesprächen und Momenten. Das sind die Augenblicke, die wir auf Reisen schätzen, diese unkomplizierte Offenheit der Menschen.

Die drei Tage vergingen wirklich wie im Fluge. Wir lernten ebenfalls noch ein deutsches Paar kennen, welches sich auf Urlaubsreise befand. Für uns ging es weiter und wir blickten zurück auf 3 wundervolle Tage der Entspannung, Entdeckung und wohl auf den schönsten Sternenhimmel, den ich je in meinem Leben gesehen hatte. Diesmal waren wir etwas schlauer, nahmen direkt das Boot von Sebastian und zahlten somit etwas weniger.

 

Insel Bastimentos – zwischen Glück und Einfachheit

Über die Hauptinsel „Bocas“ wo wir uns erneut mit Lebensmittel eindeckten ging es auf die Insel Bastimentos. Die Bootsfahrt hier kostet 3 Dollar pro Person und dauert ca. 10 Minuten. Sie ist etwas ruhiger als die Hauptinsel, den es ist bekannt, dass die Hauptinsel sehr laut ist und dort viele sind um Party zu machen. Danach war uns nicht, weshalb wir uns für die Insel Bastimentos entschieden, zumal die Preise auf der Hauptinsel für die Unterkünfte nicht gerade günstig waren.

Diesmal schliefen wir im Hostel El Jaguar. Es war wirklich schön und wir freuten uns über eine saubere Küche. Das Zimmer war zwar ziemlich dunkel, durch die Holzverkleidung aber dafür sauber. Der Außenbereich wieder auf einem Holzsteg mit ganz vielen Hängematten.

Bastimentos zeichnet sich durch seine vielen bunten Häuser aus. Die Häuser der Einheimischen sind sehr einfach und das macht einen großen Teil ihres Charmes aus. Auffällig ist auch, dass auf der Insel eine Menge Kinder leben. Bastimentos ist deshalb wunderbar belebt, wirkt durch viele lachende Kinder ungezwungen. Es gab uns eine wichtige Erkenntnis mit:

Glücklich zu sein ist keine Frage des Ortes oder deines Geldbeutels, viele mehr ist Glück die Antwort auf deine Interpretation der Gegebenheiten.

Wizard Beach – auf der anderen Seite von Bastimentos

Der Wizard Beach ist einer der Strände, den du auf Bastimentos unbedingt besuchen solltest. Du kannst direkt von der Ostseite über einen kleinen Weg durch den Dschungel zur Westseite laufen. Es wird davor gewarnt Wertsachen mitzunehmen, da in der Vergangenheit auf dem Weg dorthin Touristen überfallen wurden. Es wurde aber bereits mehr Polizeipräsenz eingesetzt und es konnten keine Überfälle mehr verzeichnet werden. Okay, also nahmen wir nur das wichtigste mit uns und machten uns auf den Weg. Der Weg ging durch den Dschungel, einen kleinen schmalen Pfad, der einfach zu laufen ist. Ich genoss dabei die Geräuschkulisse sehr – Vogelgezwitscher, eine leichte Brise Wind und entfernt das Rauschen des näher kommenden Karibischen Meeres. Die verschiedenen Tiere, die wir hören konnten, umgeben von einem saftigen Grün. Von unserem Hostel zum Wizard Beach benötigten wir etwa eine halbe Stunde.

Zack, da waren wir an einem Strand, der schöner nicht sein konnte. Wenig Menschen, Palmen und das Geräusch der Wellen. Hach, das war schön. Wir können den Wizard Beach wirklich empfehlen, gerade wenn du nach Ruhe suchst, ist das ein nettes Plätzchen zum Verweilen und allein der Weg dorthin lohnt sich. Unser Plan war es, an dem Tag noch weiter zum Red Frog Beach zu gehen. Viele andere Hostelgäste meinten, dass ein kleiner Weg dort entlang zu dem anderen Strand (der Red Frog Beach) führt und es bereits auch schon mehrmals abgewandert wurde.

Der Weg zum Red Frog Beach

Wir gingen am Strand entlang Richtung Red Frog Beach, der Weg war auf der Karte bei Maps.me eingezeichnet. Nachdem wir den Strand verlassen haben, ging es für uns in einen dichten Dschungel. Der Weg wechselte zwischen Dschungel und Wasser. Wir folgten immer den Weg auf der Karte und schnell merkten wir, Okay, hier laufen wirklich Leute lang, das soll ein Weg sein? Wir wussten, dass es machbar ist. Eine kleine Gruppe vom Hostel, hatte denselben Plan, sind früher los. Wir konnten leider nicht so früh. Da wir diese nicht sahen, mussten Sie zu dem Red Frog Beach gekommen sein?! Wir trafen noch eine weitere Person, die genau dasselbe Ziel hatte. Inzwischen waren unsere Schuhe schon nass, da wir zeitweise durch das Wasser über die Steine klettern mussten. Ein deutsches Pärchen hatte ebenfalls, dasselbe Ziel, gab aber auf der Hälfte der Strecke auf, da sie keinen Weg mehr fanden. Wir fanden einen Weg und liefen weiter. Ich sah bereits den Red Frog Beach, als ich wirklich kein Weiterkommen mehr sah. Wir sahen noch einen winzigen Pfad, der uns wahrscheinlich im Nachhinein auch zu dem Strand geführt hätte, aber dieser war so dicht bewachsen. Ich wollte da auf keinen Fall lang, das war mir zu heikel und inzwischen hatte ich auch keine Lust mehr. Wir beschlossen also, kurz vor dem Ziel umzudrehen und sozusagen aufzugeben.

Am Abend erfuhren wir von den 4 anderen (die wir ein paar Tage vorher kennengelernt hatten), dass es möglich ist, die 4 haben sich jedoch auch verlaufen und nur mithilfe eines einheimischen, der sich dort auskannte den Weg gefunden haben.

Natürlich kannst du auch einfach ein Taxi Boot, zum Red Frog Beach nehmen, beachte aber, dass der Strand, wenn du mit dem Boot fährst zusätzlich noch mal 5 Dollar Eintritt pro Person kostet. Deswegen war unser Plan gewesen, dort hinzulaufen. Ebenfalls liebe ich es, die Natur zu Fuß zu erkunden, was auch ein Grund war, den Weg zu Fuß zu nehmen. Wir wurden jedoch vertröstet und die Gruppe aus dem Hostel erzählte uns, dass der Strand „ganz nett“ sei, ihnen aber der Wizard Beach besser gefiel. Die roten Frösche kannst du im Dschungel finden dort, Sie sind wohl nicht direkt am Strand.

Der kleine Weg hinauf zum höchsten Punkt von Bastimentos

An einem anderen Tag spazierten wir den Weg hinauf in das innere der Insel. Wir liefen auch hier eine halbe Stunde. Leider hatte das Café, was dort lag geschlossen, der Weg war aber ganz gewiss idyllisch. Nachdem wir wieder hinuntergingen, haben wir von ein paar einheimischen Jungs eine Kakaofrucht gezeigt bekommen und auch wie man diese isst. Das war wirklich cool und wir freuten uns über die offene und freundliche Art der Jungs. Wir sahen diesen an, dass Sie wirklich stolz darauf sind auf der Insel zu leben.

 

Der Krankenhausbesuch, Stefan kann endlich wieder hören, ein schöner Abschluss auf den Inselgruppen Bocas del Toro

Schon Tage zuvor hatte Stefan Probleme mit seinem Ohr, er konnte nicht richtig hören, da er Wasser im Ohr hatte und dieses verstopft war. Wir haben alles versucht, um das Problem zu lösen, doch nach 5 Tage hörte Stefan immer schlechter und wir beschlossen einen Arzt aufzusuchen.

Wir fuhren dazu auf die Hauptinsel, uns wurde gesagt, dass wir in das Krankenhaus gehen sollen. Nachdem wir uns zum richtigen Krankenhaus durchgefragt haben. Erhielt Stefan eine schnelle Behandlung, wir hatten ein gutes Gefühl und das Krankenhaus machte auf uns einen modernen Eindruck.

Die Behandlung selbst dauerte kürzer, als der Versuch zu bezahlen. Wir wollten die Behandlung bezahlen, wurden an verschiedene Stellen gelotst, doch keiner wollte unser Geld. Nachdem wir 2x an denselben Punkt geführt wurden und die Dame uns gesagt hatte, wir sollen uns die Medikamente in der Apotheke holen, gaben wir den Versuch zu zahlen nach 1,5 Stunden auf.

Die Tage auf der Bastimentos waren schnell vergangen und somit verließen wir die Bocas del Toro, um uns auf dem Weg zu machen, das restliche Panama zu erkunden.

Im Nachhinein sehr ergebnisreiche Tage, die uns geprägt haben, uns gelehrt haben und uns wuchsen ließen.

Schaut gerne auf unseren Youtube Kanal „weltbewegend“ vorbei, dort Vlogen wir regelmäßig unsere Abenteuer. Lasst ein Kommentar da und vielen Dank fürs Lesen.

Julia  💛

 

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