Dieser Reisebericht ist schon längst überfällig, denn wir sind bereits in Australien und sind zugleich erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht.
In Arequipa haben wir knapp 2 Wochen verbracht und die Stadt mit allen Facetten erleben können. Am meisten bleibt uns der Tag in Erinnerung, als die Peruaner den Sieg eines Fußballspieles der Playoffs zur WM-Endrunde 2022 feierten. Da wurde mir mehr als bewusst, wie unterschiedlich die Kulturen sind. Ich habe es geliebt, einfach auf dem Platz „Plaza de Armas“ zu sitzen und dabei zuzuschauen, wie ungehemmt und scheinbar frei die Peruaner feiern.
Wir planten absichtlich etwas mehr Zeit in Arequipa ein. Zum einen merkten wir, wie uns die langen Busfahrten schlauchten und auch das Reisen, das ständige unterwegs sein, die ständigen Eindrücke, die auf uns zukamen uns doch etwas „Reise müde“ machten. Außerdem planten wir hier eine Tour, zu dem berühmten Colca Canyon, sicherlich für uns einer der Höhepunkt während unserer Zeit in Peru. Möchtest du dich inspirieren lassen, dann schaue dir gerne unseren Reisebericht über den Colca Canyon an.
Arequipa – die weiße Stadt Perus und mein erster Eindruck
Von Puno aus ging es für uns mit dem Bus nach Arequipa. Ich muss zugeben, als wir mit dem Bus in die Stadt hereinfuhren, war ich alles andere als beeindruckt. Die Vororte wirken ziemlich durcheinander, lieblos und sicherlich nicht schön. Ich zweifelte sofort an meiner Entscheidung, hier fast 2 Wochen verbringen zu wollen.
Vorher las ich oft, dass Arequipa einer der schönsten Städte in Peru sein soll, also versuchte ich nicht zu voreingenommen zu sein und alles auf mich zukommen zu lassen. Am Busbahnhof angekommen, fühlte ich mich etwas unwohl. Es war alles sehr laut und durcheinander. Wir nahmen uns ein Taxi zum Appartment uns beschlossen einfach den Tag nichts mehr zu machen, den die Busfahrten in Peru sind oft sehr lang und eintönig.
Es ist es doch immer wieder bemerkenswert, wie anstrengend Busfahrten und auch Reisen sein können. Eigentlich sitzt du nur da, aber aus einem unbekannten Grund strengt es an und macht müde. Sicherlich haben wir das im Vorhinein etwas unterschätzt.
Unser Appartment lag etwas außerhalb, aber eine absolute Empfehlung, wer gerne etwas länger in der Stadt verweilen möchte. Ich verlinke euch das Appartment am Ende des Berichtes.
Wissenswertes über Arequipa
Arequipa liegt auf einer Höhe von etwa 2300 hm. Für viele ist es der erste Halt, bevor es weiter in die höher gelegene Städte geht, wie Cusco. Im Jahr 2000 wurde die Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Sie ist die 3 größte Stadt von Peru und hat etwas über 1 Million Einwohner.
Von Arequipa aus wirst du einen Blick auf den Vulkan „El Misti“ haben, was freilich ein klein wenig die Stadt mit ausmacht. Eines der Wahrzeichen der Stadt und mit seinen knapp 5800 Meter sicherlich beeindruckender Berg.
Wir hatten jeden Morgen einen fantastischen Ausblick auf den Vulkan „Chachani“, dessen Spitze mit Schnee bedeckt ist und welcher die 6000er-Marke knackt (etwa 6050 hm). Am Nachmittag versteckte er sich meist in einer Wolkendecke.
Der Vulkan „Misti“ findet sich übrigens auch im Stadtwappen wieder. Wer Lust hat, kann eine Wanderung zum Gipfel des Vulkans buchen. „Misti“, „Chachani“ und „Picchu Picchu“ sind die drei Vulkane der Stadt.
Für uns war der Einfluss der Inka hier nicht so stark zu spüren wie in Cusco. Ich finde, dass sich die zwei Städte tatsächlich stark voneinander unterscheiden. Müsste ich eine Wahl treffen, würde ich Cusco Arequipa vorziehen. Hierbei handelt es sich aber um meine rein persönliche Erfahrung und Meinung. Gerade Arequipa ist bekannt für ein ganzjährig mildes Klima und ist daher gerade zur Regenzeit beliebt. Es ist eine Sonnen verwöhnte Stadt.
Die Innenstadt von Arequipa
Von unserem Appartment aus war es eine knappe halbe Stunde zu Fuß in die Innenstadt. Es ging durch eine lange Straße, die sicherlich für Peru spricht. Alles wirkt durcheinander und mehr oder weniger unfertig. Ein paar Meter weiter kommst du plötzlich in die Innenstadt und da scheint alles perfekt und ordentlich. Jetzt konnte ich auch erkennen, warum Arequipa die „weiße Stadt“ genannt wird, den tatsächlich ist die Stadt sehr weiß. Zahlreiche Gebäude wurden hier aus weißen Vulkangestein erbaut.
Läufst du durch die Gassen landest du zwangsläufig am „Plaza de Armas“, dort strahlt dir die weiße Kathedrale entgegen. Quasi alles wirkte für mich auf dem Platz so gegensätzlich. Es wirkte alles eher ruhig, die Palmen strahlten eine gewisse Atmosphäre aus, die zum Entspannen einladen. Ein absolutes muss, wenn du in Arequipa bist. Verweile hier ein wenig und gönne dir ein leckeres Eis aus den Holzfässern, was den Namen „Queso Healdo“ trägt. Geschmacklich schmeckt es nach Kokosnuss, Zimt und Vanille.
Um den Platz herum sind wieder viele Menschen, die dir natürlich eine Tour anbieten wollen, das kann schon ziemlich nerven, sind wir aber mittlerweile aus Südamerika nicht anders gewohnt. In der Innenstadt liegt das Kloster Santa Cathalina, was sicherlich einen Besuch wert ist. Ansonsten schlenderten wir durch die Innenstadt und ließen alles auf uns wirken.
Eine schöne Aussicht hast du bei dem Aussichtspunkt „Yanahuara Scenic Overlook“. Hier bekommst du übrigens auch das leckere „Queso Helado“. Etwa 15 Minuten zu Fuß kannst du vom Plaza de Armas, den traditionellen Markt „San Camillo“ erreichen. Hier bekommst du alles, was dein Herz begehrt. Gerade das Obst ist so frisch, lecker und günstig. Die Früchte Shakes kann ich euch nur wärmsten empfehlen.
Meine abschließenden Gedanken: Unsere Zeit in Peru geht zu Ende
Ich habe mich sehr wohl in Arequipa gefühlt und finden es eine wunderschöne Stadt. Es ist aber immer wieder erschreckend, wie stark sich das Stadtleben zu den Vororten unterscheidet. In der Stadt fühlten wir uns sicher, aber außerhalb, solltest du dich nicht unbedingt aufhalten. Informiere dich vorher daher immer gut, welche Bereiche „sicher“ sind. Die Stadt bietet eine optimale Ausgangslage für zahlreiche Touren. Gerade der Colca Canyon, ist sicherlich sehr beeindruckend und definitiv einen Besuch wert.
Mich regt es jedoch immer wieder zum Nachdenken an, wie gut es uns geht. Gerade die Zeit in Peru hat mir gezeigt, dass viele Dinge nicht selbstverständlich sind und wir viel öfter dankbar sein sollten.
Wir leben auf so einem hohen Niveau und sind doch viel zu oft unzufrieden. In Peru siehst du viele Kinder arbeiten oder es wird auf der Straße irgendetwas zum Verkaufen angeboten. Deswegen sollten wir viel öfter die kleinen Dinge wahrnehmen und dafür dankbar sein. Ich bin gerade dankbar für meinen heißen Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen und du?
„Wir unterschätzen das, was wir haben, und überschätzen das, was wir sind.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
Dies ist der vorerst letzte Reisebericht aus Peru. Zu Lima kann ich euch leider nicht viel erzählen, da wir dort aufgrund der steigenden Preise Ausgangssperre hatten und somit Lima nicht in allen Bereichen erkunden konnten.
Vielen Dank fürs Lesen und deine Zeit, hinterlasst gerne ein Kommentar, ich freue mich darüber.
Eure Julia