Panama City – späte Anreise und schlechtes Hostel
Ziemlich spät kamen wir in Panama City an. Eigentlich dauert die Busfahrt nur 2,5 Stunden. Wir reisten von El Valle an. Jedoch benötigten wir fast das doppelte, denn ein Stau bildete sich kurz vor der Stadt.
Ziemlich genervt kamen wir in Panama City an. Der Bus erinnerte uns an eine kleine Pommesbude, in der eine Party stattfindet. Im Stau wurde von dem Busfahrer und seinen Kollegen erst mal ein gutes frittiertes Essen zu sich genommen. Natürlich sprang der Kollege dafür aus dem Auto und ging einfach an den nächst besten Imbiss. In Deutschland unvorstellbar hier gehört das zur normalen Realität.
In Panama City kommen alles Busse, die von den kleinen Dörfchen oder Städtchen kommen in der Albrook Mall an. Die Albrook Mall ist ein riesengroßes Einkaufszentrum, hier bekommst du wirklich alles, das dachten wir zumindest 😀
Am letzten Tag suchten wir vergeblichst nach zwei Edelstahl-Tassen und wir benötigten noch neue Stöpsel für unsere Ear-Pods, da uns diese kaputtgegangen sind. Es stellte sich heraus, dass es nicht einfach ist. Die Outdoor Läden, waren winzig und fast gar nicht vorhanden. Somit waren wir etwas enttäuscht, auch die Ear-Pods Stöpsel erhielten wir nicht. Ich gebe zu, damit hätten wir nicht gerechnet. Im August 2015 war die Albrook Mall das vierzehn größte Einkaufszentrum der Welt und das größte in Amerika.
Von der Albrock Mall nahmen wir uns am Abend ein Taxi, denn es war schon dunkel und wir können die Stadt überhaupt nicht einschätzen, was die Sicherheit betrifft. Ehrlich gesagt, war ich auch ziemlich genervt und wollte nur noch ankommen. Das Taxi hat uns 10 PAB gekostet. In Panama wird aber fast immer mit US-Dollar gezahlt, der Kurs der Währungen ist ebenfalls identisch.
Unser Hostel lag hervorragend. Direkt an der Promenade „Cinta Costera“. Diesmal schliefen wir in einem Dorm. Das Dorm war mit einer kleinen Schlafkabine und einem Doppelbett ausgestattet. Wir fühlten uns in der Unterkunft nicht allzu wohl, was nicht an der Schlafgelegenheit lag. Die Unterkunft war vollkommen lieblos eingerichtet und verspürte keinen Charme, auf mich wirkte es eher so, als ob es hier nur um schnelles Geld geht.
Der Aufenthaltsbereich bestand aus ein paar Stühlen, ebenfalls wurde beim Essen geraucht, was uns als Nichtraucher natürlich gar nicht gefiel. Die Küche war mega klein und es war für die Menge an Person einfach viel zu wenig vorhanden. Hier wurde das Kochen zur Herausforderung, zumal alles ziemlich dreckig wirkte und war. Es gab keine richtigen Spüllappen oder Handtuch, ebenfalls war zu wenig an Geschirr und Besteck vorhanden. Alles war veraltet und wurde nicht erneuert. Wir können für die Unterkunft „Hostel Casa 33“ also keine Empfehlung aussprechen.
Panama City und die Altstadt Casco Viejo
Casco Viejo (heißt übersetzt aus dem Spanischen „Altstadt“) ist die Altstadt von Panama, von unserer Unterkunft waren es ca. 45 Minuten zu Fuß bis dorthin. Am ersten Tag liefen wir zu Fuß in diese wunderschöne kleine Altstadt. Der Weg führte uns entlang an der Promenade und wir genossen die Sonnenstrahlen. Am Morgen/ Mittag war die Promenade noch relativ leer, doch zum Nachmittag hin wurde es immer voller. Hier findest du unzählige Straßenverkäufer, die dir Wasser, Snacks und warme Speisen verkaufen. Auf dem Weg thront der Blick auf die beeindruckende Skyline von Panama mit Blick auf den Atlantik. Panama City ist die Stadt mit der weltweit höchsten Banken-Dichte, hier schlägt also das finanzielle Herz Panamas und ganz Süd- und Mittelamerikas.
Angekommen in der Altstadt waren wir überrascht, den es wirkte alles leer und still. Im ersten Moment überlegten wir, ob wir richtig sind oder ob es an der Zeit liegt. Wir bewunderten die kleinen Häuschen und die vielen Bauten aus der Kolonialzeit, auch teilweise die sehr alten heruntergekommenen Häuser, in denen es zeitweise so schien, als ob dort Menschen wohnen würden.
Für uns unvorstellbar. Wir fühlten uns gar nicht wie in einer Stadt, wir hatten mehr „Großstadt“ erwartet. Wir schlenderten ein wenig herum und schauten uns die Altstadt an. 1673 wurde das Viertel neu errichtet, da in den Jahren zuvor Piratenattacken, die Stadt zerstört hat. Damals hieß die Stadt „Panama Viejo“. Als die Stadt neu errichtet wurde, wurde der Grundriss als rechteckiges Planquadrat angelegt. Das Viertel wurde 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Nehmt euch Zeit, schaut euch die kleinen Plätze an und genießt die herrliche Stimmung in dieses Viertel.
Kurze Zeit später entdeckten wir eine leckere Eisdiele und freuten uns nach langer Zeit, ein so leckeres Eis zu essen.
Auf dem Rückweg genossen wir die Stimmung an der Promenade und die Leichtigkeit der Panamesen. Für uns waren diese Tage ganz besonders, den in den kleinen Städten oder Dörfern, gibt es oft nicht viel und wir genossen den etwas besseren Standard, den wir zuvor in Panama erlebt haben. Allein, dass wir beim Einkaufen eine größere Auswahl hatten oder dass die Stadt vergleichsweise sauber und gepflegt war. Hier ist uns dabei jedoch aufgefallen, dass die südamerikanischen Stadtbilder mit unserem Stadtbild überhaupt nicht zu vergleichen sind.
Der Ancon Hill – der Blick auf den Panama Kanal
Woran denkt ihr zuerst, wenn ich von Panama spreche? Natürlich, der Panama Kanal. Ich denke, es ist ein Muss, wenn Ihr in Panama seid. Den Tipp auf den Ancon Hill zu gehen bekamen wir von einem lieben Menschen aus dem Hostel. Der Vorteil, bei diesem Aussichtspunkt, musst du nicht 2 Stunden mit dem Bus oder Uber fahren. Von der Innenstadt zum Ancor Hill ist es ein vergleichsweise geringer Weg, zudem ist die Besteigung kostenlos.
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ging es zum Cinco de Mayo. Hier kannst du super die U-Bahn nehmen. Von dort aus liefen wir ca. eine halbe Stunde zum Eingang des Ancon Hill. Ich fühlte mich tatsächlich das erst mal auf dem Weg so gar nicht wohl. Es war alles sehr heruntergekommen, teilweise laut und dreckig. Angekommen am Eingang vom Ancon Hill, änderte sich das Stadtbild wieder einmal schlagartig. Die Häuser waren groß, alles sehr gepflegt. Auf dem Weg hochhielten wir Ausschau nach Tieren, doch leider konnten wir bis auf ein paar Schmetterlinge und Äffchen, die von Baum zu Baum sprangen, nichts entdecken.
Hier fällt einmal mehr die Schere zwischen Arm und Reich auf. Die Grenzen der einzelnen Stadtteile und Ihre Erscheinungsbilder sind vielerorts ziemlich hart, achte deshalb darauf, wo du dich in der Stadt bewegst.
Das Wetter änderte sich beim Aufstieg und es wurde windiger, es begann zu regnen. Tatsächlich hatten wir auf der Weltreise so wenig Regen und freuten uns anfangs darüber. Oben angekommen, wurde der Regen aber allerdings immer stärker und wir wurden richtig nass. Bedauerlicherweise zog es sich dadurch rasant zu. Den Panamakanal konnten wir nur kurz sehen. Ich freute mich, dass wir das Glück hatten noch einen kleinen Blick zu erhaschen 🧐
Der Ancon Hill hat uns wirklich hervorragend gefallen, denn der Blick auf die Altstadt (und Stadtzentrum) kann sich sehen lassen. Es war so schön dort oben, auch mit Regen, wie ist es dann erst, wenn die Sonne scheint. Ein Stück Jungle mitten in der Stadt, das haben sicherlich nicht viele Städte dieser Größe zu bieten. Also lasst euch den Ancon Hill nicht entgehen.
Uns wurde schnell kalt und wir beschlossen wieder nach unten zu gehen. Vom Ancon Hill ging es noch mal in die Altstadt. Wir drehten aber schnell um, denn das Viertel, durch das wir hätten laufen müssen, gefiel uns gar nicht. Es war heruntergekommen und ein Mann winkte und förmlich schon heran. Unser Bauchgefühl sagte uns, dass wir dort nicht herumlaufen sollten. Wir nahmen also für die kurze Strecke ein Uber, was uns gerade einmal 1,50 Euro kostete. Mit dem Uber fuhren wir durch diesen Stadtteil, es war wirklich in keinen guten Zustand und wir waren froh, dass wir im Auto saßen. Nach einem leckeren Eis liefen wir zurück in unsere Unterkunft.
Parque Metropolitano – ein Nationalpark am Rande von Panama-City
Mit U- Bahn und Bus fuhren wir zum Parque Metropolitano. Ein Nationalpark am Rande der Stadt. Als wir aus dem Bus stiegen, trafen wir auf 2 Mädels, die wir bereits vorher auf unserer Reise getroffen hatten. Wie verrückt, dass sich die Wege doch immer wieder kreuzen. Wir beschlossen, den Park gemeinsam anzuschauen. Es war an dem Tag unfassbar warm. Der Park kostete 4PAB Eintritt. Im Park kannst du mehrere Tracks laufen, wir beschlossen den längsten zu gehen und hofften natürlich möglichst viele Tiere zu sehen. Immer wieder stoppten wir und hielten Ausschau, doch leider hatten wir kein Glück. Angekommen am höchsten Aussichtspunkt, hatten wir eine fantastische Aussicht über Panama City, was für ein toller Momente und wie unfassbar groß diese Stadt ist.
Nach einer großzügigen Pause liefen wir weiter und waren wirklich fasziniert. Nicht weit von der Stadt entfernt befindet sich dieses grüne Fleckchen. Es ist eine willkommene Abwechslung zu dem allzu lauten Stadtleben. Wir genossen die Stille und lauschten der Natur. Tatsächlich konnten wir dann doch noch ein Tier sehen, ein Turban kreuzte unseren Weg.
Wenn du dich nach Ruhe und Natur sehnst, dann biss du in diesen Park genau richtig.
Eigentlich waren wir kurz vor dem Parkausgang und hoffte nicht mehr darauf, ein Tier zu sehen. Jedoch hatten wir Glück und das Schicksal war auf unserer Seite.
Wir entdeckten einen kleinen Teich, an dem viele große und kleine Wasserschildkröten waren. Ich hätte diesen Tierchen den ganzen Tag zuschauen können. So schön, diese Schildkröten. Ebenfalls sahen wir mehrere „Wasserläufer“ oder auch „Jesus“ genannt, da es so aussieht, als ob die kleinen Tierchen über das Wasser laufen. Stefan entdeckte dann sogar noch ein Tukan-Paar und hielt diese wunderschönen Vögel auf einem Foto fest.
Nach einer Weile ging es weiter und da erfüllte sich für mich ein kleiner Traum. Natürlich hatten wir über die Zeit, das ein oder andere Faultier gesehen. Da die kleinen süßen Tierchen aber immer sehr weit oben in den Bäumen hängen, konnten wir die Faultiere nicht wirklich gut betrachten. Doch tatsächlich sahen wir keine 2 Minuten vor dem Ausgang ein Faultier im Baum hängen und es zeigte sich uns sogar. Ach, das war so schön und wir waren dankbar, dass wir das Faultier noch mal so schön sehen durften. Gerade noch rechtzeitig, denn am nächsten Tag verließen wir Panama 😆
Der Park hat uns sehr gut gefallen, der Eintrittspreis von 4 PAB / Person ist eigentlich viel zu günstig.
Für uns ein klarerer Fall, wenn du in Panama City bist und genügend Zeit hast, dann kannst du hier ein wenig Zeit verbringen und vielleicht hast du genauso viel Glück wie wir und entdeckst ein paar faszinierende Tiere.
Ein paar Worte zum Bus-System in Panama City
Wir haben die Metro Karte genutzt (zum Betreten des Metro-Systems ist eine solche Karte zwingend notwendig). Diese Karte bekommst du für 2 Dollar an einem Automaten der großen Metrostationen oder in der Albrock Mall. Die Karte lädst du dir dann auf (am selbigen Automat). Eine Busfahrt kostet dich gerade mal 25 Cent, die U-Bahn ist mit 35 Cent etwas teurer. Einfach die Karte am Eingang an das Lesegerät halten. Die Expressbusse sind ebenfalls etwas teurer.
Ich finde den Preis jedoch immer noch unschlagbar. Die Busrouten kannst du dir ganz einfach auf Google Maps anzeigen lassen, dort kannst du alles in Echtzeit mitverfolgen und so weißt du ganz genau, wann du Aussteigen oder umsteigen musst. Wir hatten kleine Anfangsschwierigkeiten, nachdem wir diese überwunden haben, hat es super geklappt.
Lohnt sich Panama City – meine Meinung zur Banken-Metropole
Panama-City hat mich definitiv positiv überrascht. Die Stadt, hauptsächlich die Altstadt, fand ich wunderschön. Ich hätte dort länger verweilen können und auch in den Tagen wurde uns nicht langweilig. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, wie du deine Zeit in Panama City verbringen kannst. Panama City ist durch den Panama Kanal und auch durch die vielen Banken sehr reich. Das wird in der Stadt deutlich sichtbar. Jedoch gibt es in Panama City wirklich Viertel, die du meiden solltest. Hört dabei auf euere Bauchgefühl, dann habt Ihr sicherlich eine wunderschöne Zeit dort.
Für mich war die Zeit sehr wertvoll und mir gefiel Panama City richtig gut.
Das war unser letzter Stopp in Panama, falls du dich von Panama weiter inspirieren lassen möchtest, dann schaue dir gerne unsere anderen Beiträge zu Panama an oder schaue auf YouTube vorbei, wo wir dir Einblicke in unsere Reise geben.
Ich wünsche euch alles Liebe
Eure Julia