Julia
8. Juni 2022

Lamington Nationalpark – Besuch im Regenwald Australiens

Ein Besuch während unseres Roadtrip entlang Australiens Ostküste war der Lamington Nationalpark. Der Nationalpark liegt unweit der Goald Coast und bietet eine Menge an Trails zum Wandern. Was wir dort erlebt haben, kannst du folgend nachlesen.

Auf dem Weg zum Lamington Nationalpark und unsere Anlaufschwierigkeiten

Eigentlich hatte ich geplant, eine Nacht im Lamington Nationalpak zu verbringen, um am Morgen direkt eine lange Wanderung zu starten. Im Lamington Nationalpark, gibt es viele Tageswanderungen, die sicherlich reizvoll sind.

Jedoch kam es etwas anders als gedacht. 3 Tage zuvor verbrachte ich eine Ewigkeit mit der weiteren Reiseplanung. Es war tatsächlich etwas schwieriger, einen nicht zu teuren Campingplatz zu finden, der für uns eine gute Ausgangsposition bietet. Hier merken wir deutlich, dass die Gold Coast ein beliebtes Urlaubsziel ist, auch für die Australier selbst. Hier findest du schwer einen kostenlosen Campingplatz und die Preise empfanden wir persönlich als etwas höher. Als ich die Reiseplanung startete, ahnte ich jedoch nicht, dass unser Camper „Rusty“ nicht mehr fahren wird. Nach knapp 2 Wochen wurde Rusty abgeschleppt. Er verlor ständig Kühlwasser und das in Rekordgeschwindigkeit, wir konnten förmlich dabei zu sehen.

Der Wagen konnte laut dem Vermieter erst am Montag repariert werden, somit mussten wir eine Nacht länger an der Byron Bay bleiben, die Nacht, die wir eigentlich im Lamington Nationalpark verbringen wollten. Da ich bereits 2 weitere Campgrounds gebucht hatte und das somit eine Kettenreaktion mit sich gezogen hätte.

Übrigens, die Geschichte mit Rusty ging so aus, dass wir ein neues Fahrzeug erhielten. Damit hätten wir nun wirklich nicht gerechnet. Er konnte somit nicht repariert werden.

Unser Tagesausflug im wunderschönen Lamington Nationalpark

Der Lamington Nationalpark ist ein verborgener Regenwald im Hinterland der Gold Coast und wurde 1915 gegründet. Seither steht der Park unter anderem auch auf der Liste der UNESCO und ist ein anerkanntes UNESCO-Weltkulturerbe. Außerdem zählt er zu den Gondwana Regenwälder, zudem ca. 40 weitere Nationalparks und Schutzgebiete zählen.

Der Regenwald ist wichtig, den er bietet vielen teilweise bedrohten Tieren und natürlich auch der Flora und Fauna eine Heimat. Der Lamington Nationalpark ist sicherlich wegen seiner zahlreichen Wasserfälle bekannt. Auf einer Fläche von 206 km² befinden sich über 500 Wasserfälle. Er ist übrigen auch der größte subtropische Urwald der Welt.

Wir haben es tatsächlich geschafft, keinen einzigen Wasserfall zu sehen, dazu aber später mehr.

Die Anreise zum Lamington Nationalpark

Mit dem Auto fuhren wir am frühen Morgen von der Gold Coast aus in den Lamington Nationalpark. Die Fahrtzeit betrug hier etwa 1,5 Stunden, was nicht zuletzt an dem dichten Verkehr gerade rundherum der M1 lag.

Wir fuhren zum Visitor Center, da erhoffte ich mir mehr Informationen. Den ich war mir nicht sicher, welche Wanderwege wir genau Laufen können, da Australien zuvor mit heftigen Regenfällen zu kämpfen hatte und ich bereits auf der offiziellen Nationalparkseite lesen konnte, dass einige Wege geschlossen sind.

Angekommen am Nationalpark, fanden wir eine Übersicht über die Wanderwege. Erwarte hier jedoch kein großes Visitor-Center. Es war eher ein kleiner Raum und wir fanden dort auch kein Mitarbeiter. Ich erhielt aber den Hinweis, dass 1,5 Km weiter die Straße hinauf, viele Wanderwege starten sollten. Wir fuhren die Straße hinauf bis zum „Tea House“ 

Dort kannst du kostenlos parken und dir direkt eine Wanderung deiner Wahl heraussuchen. Eigentlich wollte ich ursprünglich den Commera  Circut laufen. Der Wanderweg hat eine Länge von 17,4 Km und ist für Personen geeignet, die eine gewisse Grundfitness haben. Jedoch merkten wir schnell, dass der Weg für uns zu der Uhrzeit zu lang sein wird. Den zu bedenken ist, dass wir uns hier im Winter befinden und es um halb 6 dunkel ist. Der Weg ist angegeben mit einer Gehzeit von 7 Stunden, das wäre uns zu knapp gewesen, diesen Weg um 10.00 Uhr morgens zu starten. An diese Zeiten halten wir uns auch, den wir wissen nicht, wie gut die Wegbeschaffenheit ist und gerade im Regenwald ist es sicherlich gut immer einen Zeitpuffer einzuplanen.

Schweren Herzens musste ich mich also von diesen Gedanken verabschieden und wir entschieden uns daher für eine 12 km Wanderung.

Der Daves Creek Circuit – 12 km

Gute gelaunt und gestärkt starteten wir am Morgen also unsere Wandertour. Die Gehzeit bei diesem Wanderweg wurden mit 5 Stunden angegeben. Wir liefen ein Stück des Border-Tracks entlang, der Weg war hier recht einfach und wir tauchten sofort in die Tiefe des Regenwaldes ab.

Die verschiedenen Vogelgeräusche sorgten dafür, dass wir uns direkt in einer entspannten und ruhigen Stimmungslage fanden. Nach 2 km hatten wir tatsächlich etwas Bedenken, dass der ganze Weg uns „nur“ durch einen dichten Regenwald führen wird. Irgendwie doch völlig verrückt dachten wir, den die Natur ist unfassbar schön, doch dieses satte Grün und die hohe Konzentration, die aufgrund des immer dichteren Weges von uns gefordert wurde, überfluteten uns etwas.

Der Wanderweg war teilweise noch ziemlich matschig und einige Pfützen mussten wir auch überwinden. Nach ca. 4 Km lichtete sich der Weg und uns erwartete auf kurzer Strecke eine unfassbar abwechslungsreiche und facettenreiche Natur. Das hat uns total überrascht!

Noch immer war der Weg eng und ich suchte ständig nach gefährlichen Tieren. Vor allem einer Schlange wollte ich nicht unbedingt begegnen. Für mich gibt es keine schlimmeren Tiere als Schlangen.

Die Aussichten, die wir jeweils auf den Regenwald hatten und die tiefe Stille, überzeugten uns jedoch sehr. Wir begegneten keinen Menschen außer einmal einer Wandergruppe. Wir liefen an wirklich schönen Aussichtspunkten vorbei und kamen an einer Höhle vorbei. Seht selbst und tauscht ein wenig in die wunderschöne Natur ein. Stefan hat einige tolle Fotos machen können.

 

„Schau tief in die Natur, und dann wirst du alles besser verstehen.“ (Albert Einstein)

 

Sicherlich war ich ein wenig traurig, dass wir keinen Wasserfall gesehen haben und nicht die „beliebteste Route“ gelaufen sind. Wie ich jedoch erfahren durfte, ist dies gar nicht schlimm, denn die Natur hält immer Überraschungen bereit und ist in jeder Hinsicht sehenswert. Wir hatten für uns einen tollen Einblick in die Vielfältigkeit bekommen und können dir diese Wanderung nur wärmsten empfehlen. Es muss nicht immer der typische Fotospot sein.

Auf der Seite des Lamington Nationalparkes kannst du dir die verschiedenen Wanderwege heraussuchen. Definitiv ist der Lamington Nationalpark einen Besuch wert. Plant ihn unbedingt auf eurer Reise nach Australien ein, wenn Ihr die Möglichkeit dazu habt.

Liebe Grüße

eure Julia

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