Kamera auf Weltreise – das ist in Stefans Fotorucksack
Wenn du eine Weltreise oder eine längere Reise planst, kommst du unweigerlich an den Punkt „Technik“ genauer gesagt „Welche Kamera nehme ich mit“. So auch bei uns, als wir im Januar 2022 auf unsere Weltreise gestartet sind.
Die Wahl der Kamera-Technik war dabei nicht einfach, den für mich muss es ein guter Kompromiss aus Qualität, Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und Bildqualität sein. Dabei war von Anfang an klar, ich werde auf Vollformat setzen.
Wichtig an dieser Stelle für dich ist zu wissen, dass ich in Deutschland als Berufsfotograf unterwegs bin. Die Ansprüche sind also nicht unbedingt dieselben, wie bei dir. Möchtest du allerdings das Beste aus deinen Bildern herausholen, so sind die hier genannten Empfehlungen durchaus sinnvoll für dich. Wenn du Fragen zur Fototechnik oder zum Fotografieren im Allgemeinen hast, habe ich immer ein offenes Ohr.
Meine Hauptkamera auf Weltreise: Sony A7IV
Die Sony A7IV ist in der letzten November-Woche 2021, noch gerade rechtzeitig, bei mir eingetroffen und befindet sich als meine Hauptkamera im Gepäck. Mit ca. 650g ist sie noch leicht und klein genug, um als Vollformat für eine Weltreise Sinn zu ergeben. Die Sony A7IV ist die ideale Kombination aus Foto- und Film. 33 Megapixel geben mir mehr als genug Spielraum und sind dennoch handelbar. Da wir auf unserer Reise VLogs und Filme produzieren wollen, ist die A7IV mit ihren 10Bit 4:2:2 intern und 4K 60FPS eine echte Hybrid-Lösung.
Mal ganz abgesehen von den ganzen Specs, sie liegt deutlich sicherer und angenehmer in der Hand als das alte Body-Design wie zb. der Sony A7III. Spaß am Fotografieren soll ja immer noch eine der wichtigsten Aspekte sein. Auf Stefans eigenem Fotoblog findest du einen ausführlichen Bericht zur Sony Alpha 7 Mark 4
Meine Zweit-Kamera auf Weltreise: Sony ZV-1
Wenn du planst auf Weltreise zu gehen und dir Filme und Fotos wichtig sind, dann ist eine zweite Kamera dabei zu haben keine schlechte Idee. Ich nutze die sehr kompakte Sony ZV-1 zum Vlogen, aber auch sehr gern zum Fotografieren. Gerade wenn es besonders unauffällig sein muss, ist diese Kamera ideal. So kommt sie bei mir oft zum Einsatz, wenn ich mich auf Streetfotografie konzentriere. Die ZV-1 hat einen deutlich kleineren Sensor (1 Zoll, 2,54 cm in der Diagonale), als die Vollformat. Das bedeutet also, die Möglichkeiten in der Bearbeitung der Dateien sind geringer. Das spielt meistens aber keine Rolle, für hochwertige Landschaftsaufnahmen (vorwiegend dann, wenn du planst, einmal große Drucke anzufertigen) könnte es dennoch ein nicht zu vernachlässigender Nachteil sein.
Die richtige Kamera für deine Weltreise – das könnten deine Alternativen sein
Die Frage, ob Vollformat oder nicht, ist ungefähr dieselbe Frage wie der „Henne oder Ei“ Frage. Aus diesem Grund solltest du dir ganz generell folgende Fragen stellen und klären. Danach erst nach Gewichtung der Faktoren eine Entscheidung treffen. Das könnte so aussehen:
- Wie viel Budget habe ich zur Verfügung? (Viel/Wenig)
- Wie wichtig ist mir die Bildqualität, genauer gesagt die zur Verfügung stehenden Auflösung und Flexibilität?
- Wie viel bin ich bereit, an Gepäck und Gewicht einzuplanen (wie kompakt soll’s sein)?
Je nachdem, wie hier die Antworten ausfallen, kannst du dich an verschiedene Lösungen umschauen. Zugegeben, alle folgend genannten Kameras sind aus dem Hause Sony. Da ich seit Jahren Sony nutze, kann ich die Kameras wärmstens empfehlen. Es gibt aber auch sehr gute Lösungen von Canon, Nikon oder auch Fuji. Im Zweifel schreib mir einfach eine Mail.
Variante 1 – Viel Budget, hohe Bildqualität, Gewicht spielt eine geringe Rolle
Diese Variante spiegelt eigentlich das wider, was ich in der Tasche habe. Allerdings muss es nicht immer die neueste Technik sein und um das Budget nicht zu stark zu belasten, gibts hier aus dem Hause Sony nur eine klare Empfehlung: Sony A7 III. Mit dieser Kamera hast du alles, was du zum Fotografieren auf hohem Niveau benötigst. Zudem gibts den Body für schätzungsweise 1500 €. Die Kamera wiegt etwa 700g und ist damit allemal kompakt genug, für die Ausstattung.
Variante 2 – Wenig Budget, hohe Bildqualität, Gewicht sollte gering sein
Wenn du wenig Budget hast, aber dennoch nicht auf eine hohe Bildqualität verzichten möchtest, gibts im APSC Segment einige interessante Kameras. Die ideale Mischung aus Preis und Leistung bietet die Sony A6400. Wenn du es etwas komfortabler (ein tieferer Griff) möchtest und mehr Akkuleistung wünschst (größerer Sony Z-Akku), empfehle ich dir die Sony A6600. Beachte hier allerdings, dass du hierfür die entsprechenden APSC-Objektive nutzen kannst und somit einen weiteren Gewichtsvorteil hättest.
Variante 3 – Viel Budget, gute Bildqualität, Gewicht so gering wie möglich
Vielleicht bist du aber auch der Typ, der nur mit Handgepäck reist und bei dem jedes Gramm zählt? Auch für dich gäbe es eine gute Lösung, denn Sony bietet mit der RX Reihe kleine und kompakte 1-Zoll-Sensor-Kameras an. Hier empfehle ich die Sony RX100 MK7. Diese Kamera ist sehr klein und hat dennoch einen hohen Brennweitenbereich (24 mm bis 200 mm). Einzig bei der Bildqualität musst du im Vergleich zu den größeren Systemen Abstriche machen. Das heißt aber nicht, dass die Bilder nichts taugen! 20 Megapixel sind für die allermeisten immer noch mehr, als sie jemals ernsthaft brauchen.
Variante 4 – Maximal kompakt, Budget und Qualität sind zweitrangig
Wenn dir Fotografie als solches gar nicht so wichtig ist und du einfach nur eine gute Kamera dabei haben willst, dann kannst du mit einem aktuellen Smartphone ( z. B.: iPhone 13 ) nicht viel falsch machen. Fotografiere, wann immer du willst, denn das Handy hast du ohnehin stets dabei. Daran ist auch überhaupt nichts verkehrt, moderne Geräte haben eine gute Balance aus Sensoren und Software. Meist ist die Bildqualität ausreichend, um nach der Weltreise visuelle Erinnerungen zu haben. Für einen kleineren Ausdruck reicht das locker auch.
Man muß sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet. – Paul Cezanne –
Diese Objektive nutze ich auf unserer Weltreise
Auf einer Reise spielt sich meistens alles in den „extremen“ ab. Das heißt, entweder im Superweitwinkel oder eben im hohen Telebereich. Insbesondere, wenn es um Landschaften und Tiere geht. Deswegen habe ich folgende Objektive mitgenommen:
Das Weitwinkel auf Weltreise: Sony 16–35 2.8 GM
Der Weitwinkel Klassiker, 16–35 mm, damit sollte es eigentlich kein Weitwinkel-Foto geben, was sich damit nicht realisieren lässt. 16 mm ist weit genug um kreative Szenen zu fotografieren und die 35 mm sind und bleiben meines Lieblings all-around Brennweite für die Straße, die Reportage und Landschaften.
Das Tele-Zoom auf Weltreise: Sony 70–200 2.8 GM2 + 2x Konverter
Das neue Sony 70–200 2.8 GM II stand direkt auf meiner Liste, als Sony es veröffentlichte. Ja, es ist immer noch so groß wie sein Vorgänger, aber um ein Drittel leichter und ein vielfaches schneller. Zum Sony 70–200 2.8 habe ich einen ausführlichen Test mit noch mehr Beispielbildern geschrieben. Die optische Qualität ist die Beste, die ich in einem 70–200 bisher gesehen habe und die Kombination mit dem 2x Konverter ist allemal ausreichend und ebenso schnell – ein zusätzliches 400 mm Objektiv ist damit obsolet. Zusammengerechnet habe ich damit ein lichtstarkes 2.8 Tele-Zoom bis 200 mm und ein 5.6 400 mm dabei – mit insgesamt nur 1300g.
Die Universal-Festbrennweite auf Weltreise: Sony Zeiss 55 1.8
Ich habe lange überlegt, welche kleine und lichtstarke Festbrennweite nehme ich mit. Einen der drei Klassiker (35, 50, 85) wollte ich auf jeden Fall in der Tasche haben.
Das 35 mm 1.8 ist super und sicher für die allermeisten Situationen ideal – allerdings habe ich es bereits dabei, weshalb es einfach keinen Sinn ergibt, es einzupacken. Das 85 1.8 ist grandios und ein perfekter Freisteller, es ist aber auch für viele Situationen ungeeignet, da einfach zu weit im Tele.
Ebendarum habe ich das 55 1.8 von Sony eingepackt. Super klein, leicht und auch nach so vielen Jahren noch absolut auf der Höhe was die Qualität betrifft. Außerdem sind 55 mm eben genau die Mitte, es ist eigentlich ein Glas für alles.
Das Universal-Objektiv mit guter Lichtstärke: Sigma 28–70 2.8
Neben einer vielseitigen Festbrennweite ist ein guter Alleskönner ein wichtiger Begleiter. Oft bleibt keine Zeit für einen Objektiv-Wechsel, oder es muss leicht und unauffällig sein. Das Sigma ist im Vergleich zum Tamron 28–75 2.8 noch mal etwas leichter, die Bildqualität ist besser und es bietet die bessere haptische Erfahrung. Zudem wiegt die Kombination aus der Sony A7IV und dem Sigma gerade mal etwas weniger als 1100g. Ziemlich kompakt also.
Die beste Kamera ist die, die du immer bei dir hast: Das iPhone 13
Klar, eine Reise ohne ein Smartphone ist heute schon fast nicht mehr möglich. Ich nutze ein iPhone 13, weil es die ideale Kombination zum MacBook ist und weil die verbauten Kameras wirklich beeindruckend sind. Denn am Ende zählt auch hier: „Die beste Kamera ist die, die du bei dir hast“.
Zubehör und Stativ
Im Gepäck habe ich noch das Peak Design Traveltripod in Carbon – für das, was es ist, ist es einfach das beste. Es gibt unzählig viele Reisestative, hier solltest du schauen, dass du eines wählst, was zwischen 800 g und 1200 g liegt. Schau dir zb. die Manfrotto Befree Serie an.
Zudem habe ich mir für ein Filter-Set entschieden, das umfasst den Rollei Filterhalter, Polfilter und ND1000, ND64, ND8 und ein paar Verlaufs-Filter.
Insgesamt komme ich damit auf ein Gewicht von ca. 3,5 kg – mit Stativ 4,5 kg. Das Stativ ist beim Busfahren und Wegen zwischen Unterkünften aber im Backpack.