Meine aktuelle Gedankenwelt vor der Weltreise
Woooow… In meinem Kopf kreisen, in den letzten Tagen viele Ideen und Gedanken. Es sind etwas mehr als 3 Wochen und dann beginnen wir unsere Weltreise. Ich dachte mir, das ist einen Blog-Post wert. Ich möchte euch mitnehmen in meine Gedankenwelt und ein Update geben, wo wir uns befinden.
Es ist in den letzten Tagen ein komisches Gefühl, nicht zu wissen, was uns erwartet und unsere vermeintliche Sicherheit aufzugeben. In diesen Tagen versuche ich bewusst Momente und Orte einzufangen und zu genießen. Zurzeit zieht es mich nach draußen, ich gehe zu meinen Lieblingsorten in der Heimat und bin gerne zu Fuß unterwegs. Ein komisches Gefühl, zu wissen, dass wir ein Jahr auf Reisen sein werden und auch etwas befremdlich. Du steigst eben nicht in den Flieger, verbringst in der Regel tolle 2 bis 3 Wochen und zack bist du wieder Zuhause. Mehr oder weniger schon verrückt, finde ich zumindest. Gerade gestern hatte ich das Gespräch mit Stefan, wie es wohl ist zu wissen, dass wir keinen festen Ort haben, an dem wir uns zurückziehen können und wo uns alles vertraut ist.
Gleichzeitig fühlt es sich für mich vollkommen richtig an. Ich kann dir vielleicht nicht sagen warum, aber das muss ich auch nicht.
Eine Reise ist auch immer eine Art Weiterentwicklung, du lernst in Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, Probleme zu lösen, neue Kulturen und Sichtweisen kennenzulernen und kannst für dich das mitnehmen, was dich weiterbringt.
Gerade für mich ist es ein schönes Ziel, was mir in der zweiten Hälfte meiner Erkrankung immer weiter geholfen hat, nicht den Mut zu verlieren, dass es sich lohnt zu kämpfen, dass das Leben auch schönes zu bieten hat. Es hat mir geholfen, da ich eine Perspektive habe und weiß ich habe jetzt Zeit um herauszufinden, was ich eigentlich danach machen möchte. Eins ist mir bewusst geworden: Die Psyche heilt eben nicht in 4 Wochen, es benötigt Zeit und davon viel. In der Zeit, in der es mir wirklich nicht gut ging, haben mir genau solche Erinnerung an Urlaub, Erlebnisse, an Momente geholfen weiterzumachen und nicht aufzugeben. Es zeigt mir in gewisser Hinsicht, was wirklich zählt, was ich gerne noch erleben möchte und dass ich nicht so weiter leben möchte wie bisher. Nun ist es Zeit diese Tür zu schließen und dafür eine neue zu öffnen.
“Es ist nicht gut, wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen, zu leben”
J.K. Rowling
Weltreise – Von Abschied und Aufbruch
Ich versuche mich bewusst zu verabschieden, von Menschen, Orten und ja vielleicht auch von dem ein oder anderen Gegenstand. In diesem Moment wird mir aber auch immer wieder bewusst, wie viel ich doch eigentlich habe, genauer gesagt wie viele liebgewonnene Menschen ich „zurücklasse“. Das fällt mir nicht immer einfach und Ängste und Zweifel kommen auf, aber die dürfen da sein, es ist okay.
Ich halte mir vor Augen, was ich das letzte Jahr geschafft habe – wo ich gerade stehe – und das war eine Menge. Ich bin dankbar dafür, die Zeit zu haben, den Abschied so bewusst wahrnehmen zu dürfen. Das hatte die Zeit meiner Depression wohl für sich, ich habe Zeit für Menschen gehabt, die ich sonst nicht gehabt hätte und diese Menschen haben mir immer wieder geholfen nicht aufzugeben und dass es sich lohnt weiterzumachen!
So hat sich das Ritual eingeschlichen, dass wir seit knapp 2 Monaten immer montagabends bei meiner Oma sind um so viel Zeit wie möglich mit ihr zu verbringen – ist das nicht toll!
Tja, die letzte Wochen verbringen wir also mit Abschied nehmen, Planen, Träumen und Vorfreude.
Corona ein Teil der Weltreise und doch sind wir dankbar!
Es ist immer wieder spannend, wie die Leute reagieren, wenn wir von unserer Weltreise erzählen:
Vor ein paar Jahren hätte es die Frage gar nicht gegeben, doch heute hören wir diese Frage nahezu wöchentlich (so kam es uns zumindest vor).
„Geht das denn überhaupt mit Corona?“ Das zeigt uns, dass das Reisen nicht wie vor ein paar Jahren eine Selbstverständlichkeit ist und ich denke dadurch nehmen wir das Reisen auch wieder bewusster wahr.
Um diese Frage hier zu beantworten, Reisen ist möglich und es ist machbar.
Wir müssen Corona in diesem Punkt sogar dankbar sein, denn ohne Corona hätten wir weiter geträumt, aber nie die nötigen Schritte eingeleitet und es vielleicht irgendwann bereut. Wir beschlossen auf Weltreise zu gehen, als Corona gerade aufkam. Uns hat die damalige Situation gezeigt, wie schnell alles gehen kann und es eben nicht alles selbstverständlich ist. Damals haben wir bewusst einen Zeitraum gewählt, der noch in der Zukunft, weiter entfernt liegt. Ca. 1,5 Jahre. Wir dachten, dass uns in 1,5 Jahren Corona nicht mehr so stark begleiten wird. Vielleicht etwas naiv, denn wie wir es wissen ist Corona immer noch ziemlich präsent. Wir haben uns aber trotzdem entschieden jetzt zu Reisen und die Reise nicht zu verschieben. Denn es sprechen viele Gründe für eine Weltreise. Reisen ist möglich, das zeigen andere Reisende sehr gut. Es gibt nie den perfekten Zeitpunkt und schon gar nicht für eine solch, nenne ich es mal „verrückte Idee“ – Weltreise. Corona hat das Reisen natürlich an sich verändert. So haben wir für unsere Weltreise keine Route geplant, versuchen relativ flexibel zu bleiben und informieren uns immer vor Ort über das Land und die jeweiligen Beschränkungen.
Natürlich haben wir Länder auf der Liste stehen, die wir gerne besuchen möchten und wir hoffen, dass es sich wieder etwas entspannt.
Ich schaue immer auf Skyscanner nach, dort gibt es eine tolle Übersicht, wohin man reisen kann und welche Beschränkungen es gibt. Ebenfalls informiere ich mich beim Auswärtigen Amt über die jeweilige Situation/ Beschränkung sowie Maßnahmen im Land. Wir sind jetzt schon wirklich gespannt wie das klappt und ob es zu Problemen bei der Einreise kommen wird.
Für Costa Rica, wo wir unsere Reise starten werden, müssen wir vorher einen „Gesundheitspass“ ausfüllen, um einreisen zu dürfen. Ebenfalls bin ich aber auch sehr gespannt, wie stark uns das Theme Corona in anderen Ländern „verfolgen“ wird und wie der Umgang in den anderen Ländern ist. Ich denke, dass ich davon viel mitnehmen kann.
Wir beide freuen uns sehr und wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Sind dankbar für unseren Mut und Willenskraft, freuen uns auf die gemeinsame Zeit und die Herausforderungen, die anstehen. Wir haben nur dieses eine Leben und das ist das größte Geschenk, was uns jemals gemacht wurde, also sollten wir dankbar sein und die Herausforderung dankend annehmen.
“Angst ist die größte Handbremse im Leben. Wer seine Ängste kontrolliert, der ist auf einer ungehinderten Erfolgsfahrt durchs Leben”
Christian Bischoff
Mein Fazit
Um meine Gedanken zu sortieren, versuche ich eine Routine aufzubauen und regelmäßig zu meditieren, dafür ist die App Headspace super. Ich nutze diese App schon seit Längerem und werde diese auch auf unserer Reise verwenden. Es sind 10 Minuten am Tag, die man sich unbedingt nehmen sollte. Dankbar bin ich auch darüber, dass mir das Laufen wieder hilft, meine Gedanken etwas zu sortieren, das war vor ein paar Monaten noch undenkbar gewesen. Und irgendwie habe ich da noch ein passendes Zitat für euch, welches mich sehr inspiriert hat.
,,Ein Leben ist ein Garten, den du Hegen und Pflegen darfst. Waas machst du gegen Unkraut und welche Samen sähst du? “
Tobias Beck
Das war es mal wieder von mir. Ich freue mich darüber, wenn ihr ein Kommentar hinterlasst und vielen Dank, dass ihr den Beitrag so aufmerksam gelesen habt.
Bis bald eure Julia