Stefan
14. Januar 2022

Als Fotograf auf Weltreise

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Als Fotograf auf Weltreise – was ich erwarte und was nicht

Ich hatte schon als Kind die romantische Vorstellung irgendwann einmal die Welt zu bereisen und dabei meine Kamera im Gepäck zu haben. Großartige Landschaften, intensive Lichtstimmungen, einzigartige Momente und die volle Ladung Mensch und seine Vielfältigkeit. Dass ich mit nun 34 Jahren doch noch diesen Traum umsetzen kann, ist großartig.

Vor fast zwei Jahren hatten wir die Idee eine Weltreise zu machen. Als Fotograf ist das natürlich eine verlockende Idee, doch von der Idee bis zu Umsetzung war es ein langer Weg. In diesem fortlaufenden Artikel schreibe ich über das Leben als Fotograf während unserer Weltreise.

So eine Reise ist als Fotograf natürlich mit ein paar Erwartungen geknüpft, aber auch Schwierigkeiten. Denn unsere Weltreise ist in erster Linie eine Reise, in der wir langsam reisen werden. Wir mieten kein Auto, wenn es nicht zwingend sein muss. Wir buchen Flüge nur, wenn es nicht anders geht. Das wird das Fotografieren natürlich etwas erschweren, denn die Auswahl der Technik und die Zeit zur Verfügung stehende Zeit ist begrenzt.

Für mich gibt es hier zwei Arten von Fotografie, die ich während unserer Weltreise als Fotograf ausleben möchte. Zum einen gehört dazu die alltägliche Dokumentation unserer Erlebnisse und Eindrücke. Zum anderen bin ich auf der Suche nach beeindruckenden Landschaftsaufnahmen und kreativer Streetfotografie. Gerade zweiteres ist in Deutschland ganz heikel und so richtig Spaß macht es bei uns nicht. Unserer Gesetze und vor allem die Einstellung der Leute lässt es einfach nicht zu, sich hier frei und kreativ als Fotograf auszuleben.

Langsames Fotografieren auf Reisen – eine gänzlich neue Erfahrung

Wir haben zwar schon ein paar Länder besucht, aber wie wahrscheinlich bei jedem normalen Urlauber nie mehr als 3 Wochen. Unsere Weltreise haben wir auf etwa 12 Monate geplant, das ist ein ganz anderes Reisen als es mir bisher bekannt war. Das heißt auch, Orte in Ruhe wahrzunehmen und bewusst Zeit in gute Fotos zu investieren. Bei unseren früheren Urlauben hatte ich immer das Gefühl, ich muss möglichst viel, möglichst schnell fotografieren. Ich freue mich auf entschleunigtes Reisen in Verbindung mit langsamen Fotografieren.

Wie viel Kamera-Technik ist genug? – das ist in meinem Fotorucksack

Die Wahl der Kamera-Technik war nicht einfach, den für mich muss es ein guter Kompromiss aus Qualität, Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und Bildqualität sein. Dabei war von Anfang an klar, ich werde auf Vollformat setzen.

Meine Hauptkamera auf der Weltreise: Sony A7iv

Die Sony A7IV ist in der letzten November, noch gerade rechtzeitig, bei mir eingetroffen und befindet sich als mein Mainbody im Gepäck. Mit ca. 650g ist sie noch leicht und klein genug, um als Vollformat für eine Weltreise Sinn zu ergeben. Warum ich nicht eine meiner Sony A9 mitgenommen habe und das Geld investiert habe, ist ganz einfach: Die Sony A7IV ist einfach die ideale Kombination aus Foto- und Film. 33 Megapixel geben mir mehr als genug Spielraum und sind dennoch handelbar. Da wir auf unserer Reise VLogs und Filme produzieren wollen, ist die A7IV mit ihren 10Bit 4:2:2 intern und 4K 60FPS genial. 

Mal ganz abgesehen von den ganzen Speis, sie liegt deutlich sicherer und angenehmer in der Hand als die Sony A9 genauer gesagt das alte Body-Design. Spaß am Fotografieren soll ja immer noch eine der wichtigsten Aspekte sein. 

Die Objektive auf  unserer Weltreise

Im Grunde hat es Martin (Krolop & Gerst) in einem seiner Destination Neuseeland Videos gut getroffen. Auf einer Reise spielt sich alles in den „extremen“ ab. Das heißt, entweder im Superweitwinkel oder eben im hohen Telebereich. Insbesondere, wenn es um Landschaften geht. Deswegen habe ich folgende drei Objektive mitgenommen:

Mein Weitwinkel auf Weltreise: Sony 16–35 2.8 GM

Der Weitwinkel Klassiker, 16–35 mm, damit sollte es eigentlich kein Weitwinkelfoto geben, was sich damit nicht realisieren lässt. 16 mm ist weit genug um kreative Szenen zu fotografieren und die 35 mm sind und bleiben meines Lieblings all around Brennweite für die Straße und die Reportage.

Mein Tele-Zoom auf Weltreise: Sony 70–200 2.8 GM2 + 2x Konverter

Das neue Sony 70–200 2.8 GM II stand direkt auf meiner Liste, als Sony es veröffentlichte. Ja, es ist immer noch so groß wie sein Vorgänger, aber um ein Drittel leichter und ein vielfaches schneller. Zum Sony 70–200 2.8 wird es in Kürze noch einen ausführlichen Test geben. Die optische Qualität ist die Beste, die ich in einem 70–200 bisher gesehen habe und die Kombination mit dem 2x Konverter ist allemal ausreichend und ebenso schnell – ein zusätzliches 400 mm Objektiv ist damit obsolet. Zusammengerechnet habe ich damit ein lichtstarkes 2.8 Tele-Zoom bis 200 mm und ein 5.6 400 mm dabei – mit insgesamt nur 1300g.

Das Universal-Objektiv mit guter Lichtstärke auf Weltreise: Sony Zeiss 55 1.8

Ich habe lange überlegt, welche kleine und lichtstarke Festbrennweite nehme ich mit. Einen der drei Klassiker (35, 50, 85) wollte ich auf jeden Fall in der Tasche haben.
Das 35 mm 1.8 ist super und sicher für die allermeisten Situationen ideal – allerdings habe ich es bereits dabei, weshalb es einfach keinen Sinn ergibt, es einzupacken. Das 85 1.8 ist grandios und ein perfekter Freisteller, es ist aber auch für viele Situationen ungeeignet, da einfach zu weit im Tele. 

Ebendarum habe ich das 55 1.8 von Sony mit eingepackt. Super klein, leicht und auch nach so vielen Jahren noch absolut auf der Höhe was die Qualität betrifft. Außerdem sind 55 mm eben genau die Mitte, es ist eigentlich ein Glas für alles. 

iPhone 13

Klar, eine Reise ohne ein Smartphone ist heute schon fast nicht mehr möglich. Ich nutze ein iPhone 13, weil es die ideale Kombination zum MacBook ist und weil die verbauten Kameras wirklich beeindruckend sind. Denn am Ende zählt auch hier: „Die beste Kamera ist die, die du bei dir hast“.

Zubehör und Stativ

Im Gepäck habe ich noch das Peak Design Traveltripod in Carbon – für das, was es ist, ist es einfach das beste. Auch wenn nicht günstig, auch zum Peak Design Stativ werde ich noch einen separaten, detaillierten Beitrag schreiben. 

Zudem habe ich mir für ein kleines Filter-Set entschieden, das umfasst den Rollei Filterhalter, Polfilter und ND1000 + ND8.

Insgesamt komme ich damit auf ein Gewicht von ca. 3 kg – mit Stativ (4 kg). Das Stativ ist bei Busfahren und Wegen zwischen Unterkünften aber im Backpack. 

Ich bin gespannt, ob ich die Entscheidung und Auswahl bereuen werde. Gerade weil ich lange gezweifelt habe, ob das nicht alles zu schwer und sperrig ist. Ich werde hierüber sicher berichten. 

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